Der besondere Begriff für die Opferhandlung lautet germanisch *blætan und ist eine Abformung aus germabuscgeb blæstra-, *blæstram , welches soviel wie „Opfer“ bedeutet. In altnordischer Variation lautet der Begriff blót (Varianten in der gotischen, der altenglischen, und althochdeutschen Sprache) mit der Bedeutung von „stärken“, eine sprachliche Verbindung zum Begriff Blut und zu einem blutigen Opfer besteht nicht.
Opferhandlungen haben keineswegs unbedingt etwas mit einem „Blut Opfer“ zu tun.

Örtlichkeiten für die Opferhandlungen waren seit der vorhistorischen
Zeit, neben Baumheiligtümern oder Hainen, besondere Landmarken, Moore,
Hügelgräber, Seen, Quellen oder Fließgewässern. Namentlich archäologische
Fundstätten in Deutschland und Dänemark geben einen umfangreichen Einblick in
die Kult- und Opferpraxis. Beispiel das Moor von Niederdorla, die Rume Quelle
bei Rumspringe.
Beim Opfer, das konkret einer Gottheit bestimmt war, wurde
zum einen die Gottheit (wenn archäologisch lokal bestätigt) symbolisch
„gespeist“, zum anderen hatte durch den Verzehr des Opfermahls – bestehend aus
den zuvor geopferten und anschließend gegarten Tieren – die Opfergemeinschaft
Anteil. Es war eine besonders „Heilige“ Schlachtung mit einem anschließenden
Festmahle.

Für die in Norddeutschland und Dänemark gefundenen Moorleichen, die oft mit Menschenopfern in Verbindung gebracht werden, gilt: lediglich ein sehr kleiner Teil der etwa 500 Funde weisen sicher auf einen kultischen Hintergrund hin.
Geopfert wurde auch an weitere Wesenheiten wie lokale Göttinnen / Ahnen/ Naturgeister …es handelte sich dabei meist um Nahrungsmittel, wie Mehl, Hirse, Korn; Roggen, Alkohol, Tonfiguren, Obst und Gemüse. Da Nahrungsmittel in früheren Zeiten immer sehr knapp waren, wurden diese an bestimmten Stellen in der Natur, meist auf Altären, Steinfindlingen, Baumhöhlen, ect. da geboten, um beispielsweise für eine gute Ernte oder Kindersegen zu bitten.
Was sicher ist, Opfergaben waren immer schon solche, die von einem gewissen „Wert“ für denjenigen darstellten, der diese „opferte“. Heute bestehen meist im Hexen /Heidentum die Opfergaben aus Naturmaterialien und Lebensmitteln, die eigentlich keine „echten“ Opfer mehr sind, da wir sie nicht missen.
Dennoch stellt alleine die Handlung, mitten in der Natur, einsam an einem bestimmten Platz, eine Verbindung zu den Naturwesen und Göttern her, macht etwas in uns, das uns an das „Alte und Ur-tunliche“ erinnert . Und das geht eben nicht nur mir so.
Mit dieser Handlung wecken wir eine Erinnerung an den
Urzeitlichen Kult unsere Vorfahren. Heute verbinden wir uns nicht mehr nur mit den Göttern, sondern zusätzlich mit dem Alten Wissen unsere Vorfahren.
Was wird geopfert? Und wie ich das tue:
Umso mehr wir ursprüngliches geben, umso besser ist es natürlich. Umso besser wir uns mit der Symbolik auskennen, je eher kann unsere Bitte von den Göttern und Geistern angenommen werden. Manchmal ist eine Opfergabe ohne eine Bitte wichtiger, einfach weil es so ist. Uralte Symbole , wie Runen und Zeichen, werden häufig auch ohne großes Ritual verstanden, das hat meine Erfahrung gezeigt.
Nicht immer müssen oder sollten wir um etwas Bitten. Opfergaben zu den Festzeiten werden so oder so ohne Bitte
dargebracht, sie sind teil der allgemeinen Rituellen Handlung und stellen die
Dankbarkeit da, die ich habe, an den Ort und die Geister, bei denen ich meine
Rituale und Handlungen geschützt und ungestört abhalten darf. Dafür bedanke ich
mich mit diesen Gaben.
Äpfel sind alte Gaben. Damals waren Äpfel fast etwas
heiliges, da es sie nicht überall gab. Bekannt sind die Äpfel der Göttin Idun,
daran sehen wir, wie wichtig sie einst einmal waren. Das Pentagramm in ihrem
Inneren symbolisiert die ganze Kraft der Natur und wir Hexen schneiden unsere Äpfel
immer quer auf, damit das Pentagramm in ihrem Inneren aktiviert wird. So wird
der Apfel zur Göttinnen Frucht. Und nur so, wird er auch in der Natur als Gabe
hinterlassen.
Mehl, ist die Opfergabe von Mutter Erde, von der Ernte bis zu
der Verarbeitung waren es früher viele Schritte und eine Mühevolle Arbeit. Mehl
ist Weis. Weis ist die Farbe der Göttin Brigit und auch von Eostra. Mehl ist
Geisterspeise, man sagt, Geister erkennt man im Mehl und Mehl lieben die
Naturgeister wie auch die Ahnen. Es verkörpert die Zwischenwelten. In Mehl treffen
sich vergangenes und zukünftiges, aus Mehl entsteht Brot, Mehl ist ein
Zwischenprodukt. Wie die Geister selbst. Mit Mehl male ich Spiralen oder Runen,
kann Botschaften und Bitten formulieren, hoch von einem Hügel werfen, oder auf
den Boden schreiben…Mehl bringt die Botschaft da hin, wo sie gehört wird.
Jede Art von Nüssen, Samen, Vogelfutter kann eine Opfergabe
sein, genauso wie gebackenes, gerne mit Runen oder Symbolen versehen. Weintrauben
sind auch schon lange bekannt , genauso wie einheimische Beerensorten, Honig
oder Milch sind flüssige Gaben, wie auch Met oder Korn. Der wird, damit kein
Tier sich vergiftet, eher auf die Erde gegeben oder in die vier
Himmelsrichtungen mit einem Gebet verteilt. Blumenköpfe, frisch oder
getrocknet, ohne Stiele. Blütenblätter oder Kräuterbuschen.
Opfergaben an heiligen Orten sind schöne selbstgemachte
Dinge, aus Ton, Holz oder Keramik, welches in der Natur vergehen kann, ohne ihr
zu schaden. Schön bemalte Steine oder Edelsteine in Quellen auch kleine
Kupfermünzen. Zwerge lieben Kupfer, Quellnymphen lieben alles was glitzert.
Sich mit Mythologie und Sagen auszukennen, kann bei diesen
Handlungen äußerst hilfreich sein. Natürlich ist es wichtig, sich mit dem
Opferkult unsere Ahnen zu befassen, nur „was“
hinzulegen und damit zu denken, das reicht, ist genauso, als einfach eine Kerze
anzuzünden und zu hoffen, das was passiert. So einfach ist es dann doch nicht. Ich sollte bei meinen Opferhandlungen immer genau wissen warum ich was tue. Wie in der übrigen Magie auch.
Wenn ich etwas habe, um was ich besonders Bitten möchte,
dann gestalte ich meist einen Kranz aus Blüten und Kräutern, oder eine
Kornpuppe oder Kräutermuhme, die ich dann opfere. Oder natürlich meine gemalten
Tongöttinnen.
Alles was die Natur unnötig belastet und was nicht
verwittert.
Teelichter, Kerzenreste, Verpackungen, Plastik.
Aber auch: Südfrüchte, alle Arten! Apfelsinen, Mandarinen,
Kiwi, Banane, Ananas….und und und. Ihre Schalen verrotten nicht, sie schaden
unserer Heimischen Tierwelt, mit oder auch ohne Schale und unsere Spirits können
damit nicht das Geringste anfangen. Sie tragen keinerlei Botschaft unserer
Ahnen und Götter in sich. Ihr Ursprung liegt nicht hier, so dass wir keinerlei Verbindung
dazu haben.
Nicht jedes Lebensmittel ist gut. Salz beispielsweise kann
in hoher Dosierung die Pflanzen in der Umgebung schädigen, Zucker kann Ameisen
unnötig belasten. Setzte dich mit den Opfergaben auseinander und folge nicht blind
Angaben in irgendeinem Buch oder Forum.
Mach dir bitte vorher bewusst, wenn du etwas in die Natur hinausträgst:
Kann es einem Tier schaden oder verletzten?
Kann es rückstandslos verrotten?
Belastet es die Umgebung nicht?
Wenn du unsicher bist, nimm Ursprüngliches ohne schnick schnack,
wie Nüsse und Vogelfutter, Mehl, frische Blumen oder Kräuter und einen Apfel.
Damit kannst du nichts falsch aber alles richtig machen!