…“ wer kennt das Gedicht von Theodor Storm nicht?!
Aber wo ist eigentlich die Erscheinung von St.
Nikolaus und seinem so düsteren Begleiter, dem Knecht Ruprecht her?
Die Gaben, die der Nikolaus verteilt sind traditionell,
Nüsse, Äpfel und Mendelkern“
( …die essen kleine Kinder gern“)
Und diese verteilt er in der Nacht zum 6. Dezember. Im
Katholischen Glauben ist er ein Bischof, mit Stab, Ornat und Bischofsmütze.
Knecht Ruprecht trägt Sack und Rute. Er
ist dunkel, grau oder schwarz Gewandet, taucht er immer wieder mit Grimmiger
Miene auf.
In der Schweiz ist der Knecht
sogar „ Gehörnt“ er trägt ein Geweih auf seinem Kopf. Hier wird die Herkunft sichtbarer.
Ruprecht war einst Mitglied der Wilden Jagdt Odins,
ein alter Heide. Sein Name leitet sich von „Hruod-peaht“ , dem ruhmglänzenden
Wodan ab.
Aber wer sind sie diese Männer, diese ganz in Weiß,
Rot und rausche Bart, die mit Schlitten und Geschenken, des Nachts durch den
Schornstein kommen oder am 6. Dezember den Kindern hierzulande etwas in die
Schuhe legen?!
1931 erschuf ein Amerikanischer Künstler den Santa
Claus, wie wir ihn heute kennen. Sein
Bild, für eine Werbung, war den vielen Europäischen Einwanderern geschuldet,
die ihn sich mit weißem Bart, rotem Mantel als fröhliche „Opa Gestalt“ mit
Roten Backen und einem von Herzen kommenden Lachen.
Im Grunde ist der Nikolaus eine Mischung aus
Christlichen wie heidnischen Traditionen.
Die Rute bestand einmal aus Haselzweigen, ein Symbol für Fruchtbarkeit.
Die Lebensrute, die vor bösen Geistern schützte.
Alle Jahre wieder fliegt der Weihnachtsmann zur
Weihnachtszeit mit seinem Schlitten durch die Lüfte. Alle Jahre wieder kehrt somit der Uralte
Schamane, in Rot und weiß gekleidet, auf die Erde. Diese Aussage scheint auf den modernen
Menschen sehr befremdlich zu wirken.
In Sibirien spricht man auch von einer ähnlichen
„Wilden Jagt“ wie hier z u lande. Die
dortigen Schamanen jagen auf Rentierschlitten über die Wolken und ihr Ziel ist
der Weltenbaum, unter dem die magischen Rentiere stehen.
Die Sibirischen Tschuken erzählen, dass der Mond ein
Mann ist, der auf seinem Schlitten von Renntieren gezogen zur Erde und wieder
zum Himmel fliegt, ganz so wie unser Weihnachtsmann. ( Rätsch- Weihnachtsbaum
und Blütenwunder)
Diese Erzählungen sind Überbleibsel schamanischer
Seelenflüge. Diese wurden unterstürzt
durch die Einnahme des Rot Weißen Fliegenpilzes. Die gleichen Farben, die wir
im Mantel des Weihnachtsmannes wiederfinden.
..“ Die alten
Volksgebräuche, soweit sie nicht direkt götzendienerisch oder abergläubisch
waren, wurden nach Einführung des Christentums durch andere ersetzt.
An Stelle Wodans, der als Gott des Sturmes auf einem
Schimmel reitend gedacht wurde, trat bei uns der hl. Nikolaus (plattdeutsch
Sünner Klas = Sankt Niklas).
Und da Wodan als Gott des Sturmes zugleich Gott
der Fruchtbarkeit war, weil von Wind und Wetter die Fruchtbarkeit abhängig ist,
so musste auch der hl. Nikolaus als Gabenspender auftreten und wurde daraufhin
speziell der Kinderfreund.
Sein Fest fällt
auf den 6. Dezember, es ist die Zeit der Winde und der winterlichen Stürme. Mit
oder ohne Bischofsmütze besucht St. Nikolaus am Vorabende seines Festes oder am
Feste selbst, eine winterlich eingemummte Gestalt, die Häuser, ermahnt die
Kinder artig zu sein, spendet den guten Nüsse, Äpfel und Gebäck, den faulen,
ungehorsamen eine Rute.
Er geht entweder zu Fuß oder er
erscheint auf weißem Pferde als lichte Gestalt , begleitet vom einem Knechte,
der die Geschenke in einem Sacke bei sich trägt.
Dieser Knecht ist Ruprecht, der entthronte Wodan. In
den evangelischen Landesteilen hat die Kirchentrennung den hl. Nikolaus meist
beseitigt, an seine Stelle ist sein Knecht getreten.
Als Bonifatius das
Christentum predigte, eiferte er gegen die »Götzenbilder aus Mehl Teig« und
verbot strenge deren Anfertigung. In dem Nikolausgebäck, heute verfeinert als Spekulatius
im Handel, haben sich die Götzenbilder
aus Mehl Teig erhalten. Ebenso verbot Bonifatius »Götzenbilder aus Holz oder
Alraunwurzel geschnitzt« und mit Kleidern umgeben, also Figuren, die heute die
Mädchen in Gestalt von Puppen bekommen…“
( Ludwig Strackerjan: Aberglaube und
Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg )
Später wurde es nämlich Sitte, die ursprüngliche
Bescherung zu erweitern. Schulbücher, Kleidungsstücke, Puppen usw. lagen neben
den bisher üblichen Gaben auf den Tellern. Ein Beschenken auf Weihnachten war
noch nicht Mode. Jetzt ist der Nikolaustag als Geschenktag mehr und mehr
abgekommen, an seine Stelle ist das Weihnachtsfest getreten, nur in Holland und
Belgien steht er noch in Blüte.
Lebte der alte segenspendende Wodan als Knecht Ruprecht fort. Auch der
Weihnachtsmann, der zu Weihnachten seine Geschenke an die Kinder austeilte, kam
auf einem weißen Schimmel herangeritten.
Die Kinder
pflegten am Nikolausabend, später dann am Weihnachtsabend dem Pferde Heu
hinzulegen, dann halte der Weihnachtsmann länger an und packe mehr Geschenke
ab.
Sehr interessant, danke fürs Teilen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
die Sammlerin
Oh ja, richtig schön detailliert und hintergründig - danke dafür!
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